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1. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 107

1845 - Heidelberg : Winter
§. 42. Philipp Herr von Griechenland. 107 zischen Küste die Stadt Olynth, die nachher eine mächtige Handelsstadt wurde. — Sein Sohn und Nachfolger Arche- laus führte griechische Bildung in Makedonien ein, gab dem Reiche feste Städte, Landstraßen und eine nach griechi- schem Muster eingerichtete Heeresordnung. — Der Nach- folger desselben, Amyntas Ii, suchte sich, zur Zeit von Thebens Aufschwung, in Thessalien festzusetzen, wo ihm aber die Thebaner entgegentraten. Sein ältester Sohn und Nach^ feiger mußte alsdann durch des Pelopidas Vermittlung einen Frieden machen und seinen jüngsten Bruder Philipp a l s Geißel nach Theben schicken. Dort, in des Epaminondas Hause lebend, erwarb sich Philipp viele Kenntnisse in der Staats- und Kriegskunst. Als er von dem gewaltsamen Tode seines Bruders Alexander erfuhr, entfloh er aus Theben, und als auch sein anderer Bruder Perdiccas Iii in einem Kriege gegen die Illyrier das Leben verloren hatte, ergriff er die Zügel der Regierung, befreite Makedonien von den eingedrungenen Illyriern, und setzte sich durch eine von ihm neuerfundene Heeresordnung (die m a c e d o n i sch e Phalanx), so wie durch seine ge- . wandte Thätigkeit und große Klugheit bald auf dem Throne seiner Väter fest. Hierauf suchte er sein Reich im Süden zu erweitern, und begann mit Eroberung einiger athenäischen Küstenstädte und eines Theiles von Thrazien, in dessen reichen G o l d- b erg werken er die Mittel fand, sein Heer stets im treff- lichsten Stand zu erhalten, eine glänzende Hofhaltung zu führen, in allen fremden Staaten und Städten Unterhändler zu besolden und durch reichliche Bestechungen seinen Gegnern beizukommen. Als die Thessalier (nach dem Tode des Tyrannen Alexander von Pherä) wieder in sich selbst entzweit waren, und Philipp von Makedonien zu Gunsten der Adelspartei Thessalien be- setzte, die andere Partei aber die Phocier zu Hülfe rief, schlug Philipp diese Phocier zuletzt in einer großen Schlacht, ließ über 3000 als Tempelräuber in einem See ersäufen,

2. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 147

1845 - Heidelberg : Winter
§. 56. Der jugurthinische und cimbrische Krieg. 147 hoben sich am Ende -über alles Recht hinweg. Davon gab besonders 112—106 der jugurthinische Krieg den klarsten Beweis. In Numidien hatte Masinissa's Enkel, Jugurtha, seine Miterben, die Söhne seines Oheim's, um allein regieren zu können, ermordet, und den römischen Senat, der den Er- mordeten ihr Recht gewährleistet hatte, durch Geld be- schwichtigt. Da jedoch ein Volkstribun diese Bestechlichkeit rügte, und man nun gegen den Jugurtha eiuschreiten mußte, so wußte dieser durch neue Bestechungen den Heöreszug gegen ihn zu vereiteln und nachher auch die persönliche Strafe, die ihm drohte, von sich abzuwenden, bis er es so weit trieb, daß der Krieg gegen ihn wieder ausgenommen und einem unbestechlichen Manne aus der Adelsklafse, dem Casus Metellus, übertragen wurde. Unter diesem stand als Unterfeldherr Znnrius, ein Mann aus niederem Stande, von ausgezeichneter Kraft und Feldherrngeschicklichkeit, dabei aber rohem Wesen. Dieser Mann brachte es während jenes Krieges dahin, daß er, durch die große Gunst, in der er wegen seines Eifers ge- gen die Vornehmen bei dem Volke stand, zum Cónsul gewählt und ihm an des Metellus Statt die Fortsetzung des Krieges übertragen wurde. Nachdem er den Jugurtha geschlagen hatte, beendigte sein Unterfeldherr Sulla, ein Mann von vornehmer Herkunft, den Krieg dadurch, daß er die Auslieferung des Jugurtha erwirkte, den man nachher im Gefängnisse den Hungertod sterben ließ. Unterdessen war der römische Staat an seiner Nord- gränze von einem Feinde, der alle früheren an Furcht- barkeit übertraf, in die äußerste Gefahr versetzt worden. Von ihrer Heimath an der Ostsee ausgewandert, hatten nämlich 113 die Cimbern und Teutonen, germanische Völ- kerstämme, ein römisches Heer in den steyrischen Alpen, und nachher auf ihren Zügen durch Helvetien und Gallien noch vier römische Heere geschlagen, so daß die Römer sich 10*

3. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 263

1845 - Heidelberg : Winter
§. 92- Die Religionskriege in Frankreich. 263 4. Die Religionskriege in Frankreich. 92. Jjitttf) die einflußreiche Wirksamkeit Calvin's in Genf war die Reformation auch in Frankreich eingedrungen und hatte sich schon weit verbreitet, ungeachtet Franz I die neue Lehre durch die grausamste Verfolgung ihrer Be- kenner vertilgen zu können glaubte. Der im Calvinismus vorherrschende Sitteneifer hatte dort, in Verbindung mit dem so leicht erregbaren französischen Charakter, zwischen den Pro- testanten und Katholiken einen besonders scharfen Gegensatz hervorgerufen. Bald wurde die Reformation in die dortigen Hofparteiungen hineingezogen und zu politischen Zwecken benützt. Rach dem Tode Franz I (dessen Leichtsinn, Sittenlosig- keit und Verschwendung viel Unheil über Frankreich gebracht hatte) war unter seinem Sohn und Nachfolger, dem nicht minder sittenlosen Heinrich Ii, das Geschlecht der Guisen (aus dem lothringischen Hause) zu vorherrschender Macht ~ am Hofe gekommen, so daß sich ihnen" und dem Hofe eine andere Partei entgezenstellte, an deren Spitze die Bour- bonen, anfangs in Verbindung mit dem Hause Mont- morency, standen. Da mit den Montmorcncy's der calvinistische Admiral Coligny verwandt war, so wur- den die Calviniften oder Protestanten zur bourbonischen Par- tei gerechnet und unter dem Namen Hugenotten von den Guisen, die unter Heinrich's Nachfolger, dem an Leib und Geist schwachen Franz Ii, am Hofe unumschränkt herrsch- ten, nur desto mehr verfolgt, zumal sie immer weiter sich ausbreiteten und dabei im Eifer sich oft zu Ordnungsstörun- gen verleiten ließen. Da versuchten es die Bourbonen (durch die Verschwö- rung von Amboise) die Guisen zu stürzen; aber ihre Häup- ter wurden gefangen, und eines derselben, der Prinz Conde, war schon zum Tode verurtheilt, als Franz Ii starb, und nun die für den minderjährigen Karl Ix re-

4. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 13

1845 - Heidelberg : Winter
§. 5. Die ältesten Staaten des Heidenthums. 13 einrichteten und ausbauten, soll zunächst an den wichtigsten und einflußreichsten derselben gezeigt werden. Die gesellschaftliche Verbindung, welche man Staat nennt, wurzelt zutiefst in der allerersten und einfachsten Form des Zusammenlebens der Menschen, welche man Familie heißt, deren Haupt der Hausvater ist, welcher sämmtliche Familien- glieder durch die von seinem Willen ausgehende Hausordnung und Haussitte zusammenhält und als Versorger und Erzieher der Seinigen zugleich ihr Regent und häuslicher Priester ist. In weiterer Entwicklung erwuchs aus der Familie, und zwar aus den herangewachsenen, neue Familien bildenden Gliedern, welche beisammenblieben und die im Vaterhaus geübte Lebens- art fortführten,— ein Geschlecht oder Stamm, an dessen Spitze der Geschlechts- odep Stammälteste steht. Diese Volkseinrichtung heißt die patriarchalische, und findet lange Zeit besonders bei Stämmen statt, die unbeengt und unbehindert auf größerem Raume, vorzüglich auf Hoch- ebenen und in Gebirgsthälern, nomadisch leben können. Der- gleichen Völker mit patriarchalischer Verfassung haben (wie noch heute die Beduinen in Arabien, die Horden der In- dianer in Amerika :c.) keine eigentliche Geschichte. Diese beginnt erst, wenn solche Nomadenstämme, frei- willig oder gezwungen, auf kleinerem Raume zusammenge- drängt, vorzüglich in fruchtbaren Niederungen und Fluß- thälern, sich ansiedeln. Denn von da an erst tritt der Mensch mit der Natur in thätigen Kampf, um ihr seinen Unterhalt abzuzwingen, und zugleich mit seinem Nach- bar in Verein, um mit seiner Hülfe die Hemmnisse der Natur, z. B. Regen und Kälte (durch schützendes Obdach), ausgetretene Flüsse (durch Eindämmung), ausgedürrten Boden (durch Bewässerung) und ähnliche Übel, denen er vorher bei seinem Wanderleben mehr hatte ausweichen können, leichter zu besiegen, theils um Beeinträchtigungen anderer, feindlicher Stämme kräftiger abzuweisen. Mit der Entstehung einer Niederlassung ergab sich eine

5. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 43

1845 - Heidelberg : Winter
h. 14*>. Die ältesten Staaten des Heidenthums. 43 Genuß den Sinn für ernstere Religion, so wie auch für wissenschaftliche Bestrebungen nicht aufkommen ließ, mit dem verderblichsten L a st e r d i e n st verbunden. Nur ihr bewun- dernswürdiger Unternehmungsgeist, dem so viele Küsten- länder ihre erste Bildung verdanken, sicherte ihnen unter den Kulturvölkern des Altertbums eine bedeutende Stelle. 14*. îloch könnten in der Reihe der alten Kulturvölker die Chinesen angeführt werden. Denn die Geschichte dieses Volks, — dessen mythische Zeit die Anfänge der Kultur an eine Reihe von acht Regenten knüpft, worauf dann ihre eigent- liche historische Zeit mit dem Jahr 2207 beginnt, — zeugt einer- seits von einer sehr frühen, in vielen Beziehungen sehr weit gediehenen Kultur, die aber, sowohl wegen der e i n se i t i g e n Naturanlage dieses Volks, als auch durch die fortwäh- renden Kämpfe seiner verschiedenen Dynastieen theils mit den einheimischen Fürsten, theils mit den eindringenden Tartaren ■ und Hunnen, stehen geblieben ist. Daher erregen die Chinesen erst durch Kongfutse (Confucius, geb. 552 v. Chr.), den Gründer einer bessern Sittenlehre unter ihnen, eine größere Theilnahme. Allein da diese Theilnahme wieder dadurch ge- schwächt wird, daß Kongfutse's pantheistische Religion aus Mangel an positivem Gehalt nicht im Stande war, den verderb- lichen Einfluß der beiden andern im Lande bestehenden Reli- gionen des Buddha (oder Fo) und des Tao mit ihren vielen Millionen Götzen auch nur bei ihren eigenen Verehrern zu verdrängen; vorzüglich aber da die Chinesen, so wie auch die Tübetaner und Japanesen, wegen ihrer ununterbro- chen strengen Abgeschlossenheit für den Völker- verkehr (zumal in der hier in Rede stehenden Periode) keinen weltgeschichtlichen Einfluß hatten, so genüge cs, ihrer hier kurze Erwähnung gethan zu haben. ^In allen oben aufgeführten Staaten und Reichen war das Göttliche, das in ihnen ohncdieß ein mannigfach Entstelltes war, theils in den starren Formen eines lieblosen mechanischen

6. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 80

1845 - Heidelberg : Winter
80 tz. 30. Sparta. Heloten (Abkömmlinge einer von Sparta besiegten Stadt) waren die eigentlichen Sclaven oder Leibeigenen, die vom Staate einem Grundbesitze zugetheilt waren. 2. Das ganze Land war Eigenthum des Staates d. i. der Spartiatengemeinde; jede Spartiatenfamilie bekam ein Grundstück zur Benützung, durfte es aber nicht veräußern; die Perioiken bekamen zwar gleichfalls Landstücke zur Be- nützung, aber gegen Zinsabgaben; die Heloten mußten das Land bauen. 3. Der eigentliche Spartiate durfte kein Geld von Gold oder Silber, sondern nur von Eisen führen; doch bei den Pe- rioiken, welchen allein Handel und Gewerbe zufiel, mag sich auch erstere Art von Geld gefunden haben. Aller Aufwand in Kleidung, Gerüche und Nahrung war verboten; und damit keiner üppig lebe, mußte immer eine Anzahl Spartiaten die täglichen, höchst einfachen Mahle öffentlich mit einander halten (die Syfsitien). Ilm die einfache Lebensart zu erhalten, war auch jeder Verkehr mit Fremden verboten. 4. Die Kinder gehörten von ihrer Geburt an dem Staate, und wurden auf dessen Kosten von ihrem siebenten Jahre an in öffentlichen Erziehungshäusern erzogen. Die Erziehung war sehr streng, und suchte Verständigkeit im Urtheile, Kürze und Bündigkeit in der Rede, Abhärtung des Leibes gegen alle Schmerzen und Beschwerden, Much und Tapferkeit bis zur Todesverachtung, Aufopferung von Gut und Leben für's Vaterland zu erzielen. 5. Die oberste Leitung des Staates war anfangs bloß in den Händen der 30 G e r o n t e n, von denen die beiden Ersten den Titel Könige führten und aus dem Geschlechte der Herakliden waren. — Späterhin beim Eintritte neuer Be- dürfnisse entstund das Amt der fünf Ephoren, die allmäh- lig eine Aufsicht über die Geronten und die meiste Macht im Staate bekamen. — Bei Änderung oder Einführung nener Gesetze und Bestimmungen hatte auch die gesummte Volks- g emeinde (d. i. die Spartiatengemeinde) das Stimmrecht, und aus ihrer Mitte gieng die Gerusia oder ein ständiger

7. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 114

1845 - Heidelberg : Winter
114 §. 44, Alexanders Zug nach Indien. hinab, an dessen Ufern er verschiedene Gränzfestungen anlegte. Indeß darnach die Flotte den Seeweg vom Indus nach der Euphratmündung nahm, zog Alexander mit dem Land Heere unter unsäglichen Mühen, Entbehrungen und Verlusten durch die schauerliche Wüste Gedrosien's (Be- ludschistan's) nach Persien zurück, wo unterdessen seine Statt- halter und Beamte in dem Glauben, Alexander werde nie wiederkehren, unerhörte Bedrückungen ausgeübt hatten. Nachdem er die Schuldigen auf's strengste bestraft hatte, verfolgte er den Plan, die Perser zu gräcisiren oder vielmehr die Perser und Griechen zu Einem Volke zu verschmelzen, auf das Beharrlichste, ohne sich an die Unzufriedenheit der Seinigen zu kehren. Seine Macedonier ließ er Perserinnen heirathen, indem er mit seinem Beispiele durch die Verbindung mit einer Tochter des Darms voraus- gieng, und Perser ließ er mit gleichen Ehren in die make- donischen Kriegerreihen eintreten. Er selbst hatte, um sich die Geneigtheit seiner neuen Unterthanen noch mehr zu versichern, fast ganz morgenläudische Lebensweise angenommen, und führte, dieser gemäß, auf Kosten seiner Gesundheit und Sitt- lichkeit ein so schwelgerisches Leben, daß er sogar einst bei einem Festmahle im Rausche einen seiner Freunde, den Kli- t u s, mit eigener Hand tödtete, was er dann sogleich auf's bitterste bereute. Eben war ihm auch sein vertrautester Freund Hephä- stion an den Folgen der Unmäßigkeit gestorben, als Alex- ander selbst, mitten in den Vorbereitungen auf einen Feld- zug zur Unterjochung Arabiens, in Folge seiner Ungeheuern geistigen Anstrengungen, nicht minder aber auch seiner sinn- lichen Ausschweifungen, in eine Fieberkrankheit verfiel und 323 im Juli zu Babylon starb, ohne über die Nachfolge eine Bestimmung getroffen zu haben: denn auf die Frage, wem er die Regierung des Reiches bestimme, antwortete er sterbend: „dem Tüchtigsten!"

8. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 218

1845 - Heidelberg : Winter
218 §. 78. Die pyrenälsche Halbinsel. reich, das gegen das Ende des 13. Jahrhunderts unter Pedro Iii, durch dessen Vermahlung mit der Tochter Man- freds Iii (Bruders Kaiser Konrad's Iv), den Besitz von Sizilien erwarb; — der älteste Sohn erhielt Castilien als Königreich, an das nachher Leon durch Erbschaft fiel. Gegen das Ende des 11. Jahrhunderts lebte in Castilien der durch seine heldenmütige Tapferkeit in den Kämpfen gegen die Mauren berühmt gewordene Cid, der Eroberer von Valencia (gest. 1099). — Die Kämpfe der Christen gegen die Mauren in Spanien hatten immer mehr Erfolg, besonders durch die Tapferkeit der im 12. Jahrhundert dort entstandenen geistlichen Ritterorden, bis durch die verbündete Macht der Könige von Castilien, Aragonien und Navarra (seit dem Siege bei Tolosa 1212) die arabische Herrschaft auf Granäda beschränkt wurde, wo sie sich noch einige Jahr- hunderte lang erhielt, weil Castilien und Aragonien selbst häufige Kriege mit einander führten. Castilien besonders litt unter Alfons dem Weifen und seinen Söhnen viel durch innere Zerrüttungen, welche meist durch die anmaßlichen Eingriffe der Großen in die königlichen Rechte verursacht wurden, bis endlich die Ver- mähluung Jsabella's von Castilien mit Ferdinand von Aragonien die Vereinigung dieser beiden Königreiche 1474 zur Folge hatte. Die Regierung Ferdi- nands und Jsabella's und ihres großen Ministers, des durch Thätigkeit, Scharfsinn, Einfachheit und Frömmigkeit ausge- zeichneten Cardinals Zbimenes, befestigte die königliche Macht im Reiche durch kräftige Maaßregeln, besonders durch die Ein- führung der Jnquifitionsgerichte. (S. §. 73 a. E.) Die Inquisition oder das Ketzergericht war in Spa- nien seit 1481 zunächst eigentlich gegen die Juden und Mo- hammedaner, so wie gegen solche Christen, die zu diesen Seelen übertraten, gerichtet, wurde aber bald von den spanischen Königen dazu gebraucht, den Adel und den Klerus im Zaum zu halten und überhaupt alle diejenigen Personen zu ver-

9. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 145

1845 - Heidelberg : Winter
§. 56. Die griechischen Unruhen. 145 gelegt, und das ganze karthagische Gebiet unter dem Namen Afrika zur römischen Provinz gemacht wird. Von dem karthagischen Spanien aus hatten die Römer bereits in vielfachen Kriegen auch das übrige freie Spa- nien erobert bis auf Lusitanien, das sich unter Anfüh- rung des edlen Viriathus auf das Tapferste vertheidigte, bis derselbe auf Anstiftcn der Römer durch Meuchelmord fiel, und ' 133 Numantia nach einer bewundernswürdigen Vertheidigung endlich von dem Besieger Karthago's erobert und zerstört, und sodann die g a n z e spanische Halbinsel zur rö- mischen Provinz gemacht wurde. Und gleich als wollte das Glück recht auffallend beweisen, wem es ausschließlich seine Gunst zugewendet habe, so wurde in demselben Jahre durch das Vermächtniß des rei- chen Königs Attaluö (Iii) Rom die Erbin des pergamenischen Reiches. 4. Ronüs Entartung. 1. Die gracchischen Unruhen; der jugurthinische und cimbrische Krieg. §. 56. Itom’ä Herrschsucht, vom Glücke begünstigt, hatte be- reits alles Maaß überschritten, und Habsucht und Genuß- sucht waren dazu getreten, um allmählig das Bild vollendeter Selbstsucht auszuprägen. Die Bekanntschaft mit der asia- tischen Schwelgerei und Üppigkeit hatte die alte Einfach- heit der Sitten verdrängt, während die nach Rom geschleppten Werke griechischer Bildung dafür keinen Ersatz geben konnten, da sie nur den reichen Römern zum Prunke, wenigen unter ihnen zur Ausbildung des Geistes dienten. Die Reichthümer, die aus den eroberten und ausgebeuteten Ländern nach Rom strömten, hatten den alten st r e n g e n Rechts sinn gebeugt und das errungene Gleichgewicht 10

10. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 237

1845 - Heidelberg : Winter
§. 86. Das Reich der Osmanen. 237 kinder gehört, die alle fünf Jahre im osmanischen Reiche aus- gehoben und im Islam erzogen wurden, und von denen ein Theil zu niedrigen Diensten, ein Theil zu Ianitfcharen be- stimmt wurde, — die begabtesten aber in den Serai's in strenger Zucht heranwuchsen und dann entweder in die ersten Schaaren der Pforten-Sipahi's, d. i. der kaiserlichen Leib- wache oder in die Klaffe der Staatsbeamten eintraten. Auf dieser Einrichtung beruhte die Hauptkraft der osmanischen Macht: denn bis gegen die Mitte des 16. Jahrhunderts hin bestund das Heer der Ianitfcharen, so wie die Klasse der höhern Staatsbeamten, nur aus jenen christlich geborenen und im Serai erzogenen Sclaven, und daß man nachher von diesem echt türkischen Grundsatz abgieng, war eine von den Hauptursachen, welche diesen Staat allmählig in Verfall brachten.) Jener Znuhamrned Ii war es alsdann, der dem schwa- chen Überreste des griechischen Reichs dtzrch die Eroberung von Constantinopel 1453 (s. §. 84 a. E.) ein Ende machte, nach Scanderbeg's Tode 1467 Albanien in Besitz nahm, das türkische Reich vollends befestigte und cs durch ein Gesetzbuch ordnete. Von nun an wurde die T ü r k e n m a ch t durch ihre beständigen verheerenden Streifzüge nach Ungarn und Öster- reich für die Christenheit eine furchtbare Geisel. Das schöne Land der unterjochten Griechen aber wurde durch den wil- den Sinn seiner kriegerischen Bezwinger zum größten Theil fast eine menschenleere Wüste. Während die vornehmen Griechen meist vor ihren Unterdrückern krochen, lebte das gemeine Volk in tiefster Armuth und Knechtschaft, und nur auf den Inseln erhielten sich Reste der edleren griechischen Natur.
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